Motor abdichten - Empfehlung?

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SirAwen
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Motor abdichten - Empfehlung?

Beitrag von SirAwen »

Hi Leute,

ne Frage an die Motor-Bastler!
bin gerade dabei mein Ansaugtrakt abzudichten.

Hab das Plenum runter, den Mittelblock raus in dem die Einspritzdüsen stecken, bei der Gelegenheit gleich den Heizungsverbinder getauscht.

Hab mich schon gewundert, warum alles so einfach raus geht ohne die Ventile aufzumachen. Lag daran, die alte GM-Dichtung war aufgeschnitten und um die Stößel gelegt.

Problem:
Wenn ich vom Ansaugtrackt den untersten, 3. Alublock (Mittelblock), der direkt über den pushrods und über der Nockenwelle liegt, unten abdichten will, müssen die Stößel raus, da man sonst die Dichtung nicht anbringen kann, diese muss Teils hinter den Stößeln verlaufen; d.h. Ventile neu einstellen. Ist eigentlich so ein Ding, wo ich guten Respekt vor habe, da noch nie gemacht. Bin mir noch nicht ganz so sicher, ob das hinhaut.

Hab gehört, es kann auch sein, dass die Kippdeckel, Federn etc. ausgeleiert sind, und man die am besten mittauschen sollte, sobald man eine Schraube auf hat - auch darauf nicht zwingend Lust, wenns nicht seien muss. Weiß auch nicht, wie die nach ner Laufleistung von 140TKM aussehen.

Was mich jetzt nur wundert:
Auf der Dichtung steht groß "Do not cut". Im Service Manual steht allerdings, Dichtung an den entsprechenden Stellen einschneiden.
--> War sie ja auch davor.

Jetzt die Frage: Wie groß ist die Gefahr, dass das nicht richtig dicht hält, wenn ich es einschneide, und mir viel Arbeit spare?
bzw. was würdet ihr empfehlen?
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J.C. Denton
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Beitrag von J.C. Denton »

Mein Lehrling Andreas, :D

ICH PERSÖNLICH halte NICHTS von eingeschnittenen Dichtungen im Bereich Ansaugspinne, da dort auch Kühlmittelkanäle liegen, wenn das irgendwann undicht wird, hast du ein dickes Problem.

Ich würde jedoch nicht sagen, dass du die Ventilfedern erneuern musst. Sicherlich wäre es nicht verkehrt, die Ventilschaftabdichtungen gegen einen Satz Neue zu tauschen. Der Aufwand hierfür ist jedoch nicht gering.
Dafür benötigst du theoretisch eine "alte modifizierte Zündkerze", auf die ein Druckluftschlauch "montiert" wurde. Diese muss dann in die Zündkerzenbohrung geschraubt werden und der Zylinder mit Druckluft beaufschlagt werden. Hintergrund: Tust du das nicht, fällt dir das Ventil beim Entnehmen der Haltekeile in den Brennraum und ward nicht mehr gesehen. :D
Ferner benötigst du einen Ventilfederspanner und einen kleinen Magnetstab, womit du die Ventilfedern komprimierst, die Metallkeile entfernst und dann die Feder nebst Umbrella abnimmst.
Und das an allen 16 Ventilen.
Kannst natürlich auch die Köpfe demontieren und direkt einen kompletten Satz neue Ventile ordern und vernünftig einschleifen usw.
Ein nicht unerheblicher Aufwand, musst wissen, ob du das machen willst.

Anleitung zur Grundeinstellung der Hydrostößel. ;) (Für KR-Fan) :D

- Motor auf 1. Zylinder OT drehen
- ALLE Kipphebel lösen (die 13/16" Mutter oben drauf, Zündkerzennuss ist optimal), bis du die Stößelstange auf und ab bewegen kannst.
- Nun ziehst du langsam folgende Muttern wieder an:
- Auslassventil Zylinder 1, 2 und 3
- Einlassventil Zylinder 1, 5 und 6

ACHTUNG: Mutter nur soweit anziehen, bis du die Stößelstange nicht mehr zwischen den Fingern drehen kannst bzw. sie sich nicht mehr bewegen lässt. LANGSAM ANZIEHEN! Dann gibst du noch eineinhalb Umdrehungen mit hinzu, sprich 6x 90° weiter festziehen. Kannst dich mit der Knarre prima per Augenmaß an der Dichtkante für den Ventildeckel orientieren, mit einem Drehwinkelmesser wird es natürlich noch genauer. Augenmaß reicht aber. ;)

- Nach Einstellung der o.g. Hydros, den Motor per Hand eine volle Umdrehung weiterdrehen, dann ist Zylinder 4 im OT
- Nun folgende Muttern anziehen:
- Auslassventil Zylinder 4, 5 und 6
- Einlassventil Zylinder 2, 3 und 4

Vorgehensweise beim Anziehen siehe oben.

Alles kein Hexenwerk. Du kannst die Prozedur auch gerne selbst im Service Manual (1992) nachlesen, Seite 6A2-11, Figure 9 und 10.

Bei weiteren Fragen... hast du ja meine Telefonnummer... :D

Greetz,
Oli
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SirAwen
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Beitrag von SirAwen »

So stelle ich mir eine Antwort von meinem Meister vor! :D
Also Ventilschaftdichtungen mache ich dann das nächste Mal ;)
Ventile einstellen hört sich machbar an, alles nur ne Zeitfrage..
So wie es ja aussieht, komm ich morgen mim Phillip mit hoch zu euch!
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Ratman
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Beitrag von Ratman »

Oder du drehst immer den jemweiligen Zylinder auf OT. Dann fallen die Ventile auch nicht in den Brennraum. Die Liegen dann auf den Kolben auf.
Genauen OT der einzelnen Kolben durch die Zündkerzenbohrung mit einem Draht ermitteln.
Hatte mir mal für einen Fiesta von einem Freund so einen Adapter für die Zündkerze gedreht. Hat zwar gut funktioniert, aber erfordert viel Vertrauen :D .
Nach dem ersten Zylinder bin ich doch lieber auf Nummer sicher gegangen und habe immer den Kolben auf OT gedreht.

Gruß
Tino
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two-lane
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Beitrag von two-lane »

.
Zuletzt geändert von two-lane am 06.08.2013, 14:14, insgesamt 1-mal geändert.
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SirAwen
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Beitrag von SirAwen »

interessant...
glaube Variante 1 ist da mein favorit. Ist das denn genau mit dem weiterdrehen des jew. Zylinders auf OT?

Jedenfalls ist der Motor wieder zu und er hängt wieder richtig gut am Gas!
Endlich keine Leistungslöcher mehr zw. 1800-2200 Umin. Auch interessant..
So zog er seit langem schon nicht mehr..

Drehzahlschwankungen sind noch leicht vorhanden. Die krieg ich aber auch noch... Als nächsten ist der Abgastrakt dran!

Euch vielen Dank for assistance!
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