Bremsscheiben & -steine beim Camaro Z28 & Bird LS1 a

Dokumentationen über den Firebird und Camaro - keine Diskussionen

Moderatoren: PontiacV8, J.C. Denton, Onkel Feix, JJ

Antworten
JACK RABBITz
Beiträge: 15
Registriert: 11.08.2008, 10:23
Wohnort: Meißen
Kontaktdaten:

Bremsscheiben & -steine beim Camaro Z28 & Bird LS1 a

Beitrag von JACK RABBITz »

Camaro Z28 & Firebird LS1 ab 1998
Bremsscheiben und Bremssteine
vorn und hinten wechseln



1. Das Fahrzeug ist sicher aufzubocken. Wer über keine Hebebühne verfügt, kann das natürlich auch über seinen Wagenheber machen. Da während der Montage evtl. etwas Kraft benötigt wird, ist darauf zu achten, daß das Auto sicher steht und der Untergrund für den Wagenheber geeignet ist. Eine ideale Ergänzung stellt eine Radbremse in Form von Ziegeln oder Holz dar, welche an beide Radseiten des Rades gelegt werden, an welchem gerade gebaut werden soll. Diese mechanischen „Bremsen“ bitte erst nach dem Aufbocken an das Rad legen, da sich dieses während des „hochkurbelns“ noch etwas bewegt.
WICHTIG: Zum Bau an der Hinterachse darf die Handbremse nicht angezogen sein, da man sonst die Bremsscheiben nicht abnehmen kann!

VORN

2. Gut, nachdem das Auto aufgebockt und das Rad abmontiert wurde, erwartet uns der Anblick auf dem nachfolgenden Bild. Wer seine Bremse zum ersten mal in dieser Form sieht sollte wissen, daß der eigentliche Bremssattel aus zwei Teilen besteht. In der Mitte befindet sich der eigentliche Bremssattel, welcher schwimmend gelagert ist und die angelegte Bremskraft gleich auf beide Seiten der Bremsscheibe verteilt. Dann haben wir zum zweiten den statischen Teil, welcher eigentlich nur die Bremssteine hält. Er verläuft im Prinzip außen um den schwimmenden Sattel herum.

Bild:
Bild

3. So, um nun die Bremse zu zerlegen, müssen wir zuerst den schwimmenden Bremssattel vom statischen Teil lösen. Wir benötigen dazu am besten eine solide 12er Nuß mit anständiger Ratsche. Bitte erspart Euch das Lösen der Schrauben mit künstlich verlängerten Ring- oder gar Maulschlüsseln. Die Schrauben sind mit Sicherungspaste eingeklebt und Ihr ruiniert Euch mit solchen Experimenten nur Eure Schraubenköpfe.
Als zweites brauchen wir noch einen 16er Maulschlüssel um am statischen Bremssattel dieGleitstäbe zu fixieren.

Das Bild zeigt die beiden Schrauben die zuerst zu lösen sind.

Bild

Wie gesagt mit dem 16er Schlüssel gegen halten und vorn (und da wird man etwas Kraft benötigen) die 12er Schrauben lösen. Bitte die obere Schraube nicht ganz raus nehmen und erst einmal ein bis zwei Umdrehungen drinnen lassen. Dann unten die Schraube nach der selben Methode lösen und heraus nehmen. Dann die obere Schraube heraus nehmen und den Bremssattel vorsichtig nach vorn von den Steinen abziehen.

Bild:
Bild

Bild:
Bild

4. Gut, das sollte danach so aussehen:
Bitte darauf achten, daß diese kleinen markierten Metallplättchen nicht beschädigt werden!

Bild:
Bild

WICHTIG: Den Bremssattel ja nicht einfach herunter baumeln lassen! Diesen unbedingt auf einem ausreichend hohen Karton, Ziegel oder sonst etwas abstützen. Wer das nicht macht, riskiert eine Beschädigung seiner Bremsschläuche!

Bild:
Bild
"Nun begreift doch endlich mal, das Geschmack verschieden ist..." Regel Nummer 1

"Fantasie ist wichtiger als Wissen." Albert Einstein, Regel Nummer 2

Niemals der Freundin das Oberteil mit den Worten "jetzt aber ran an den Speck" ausziehen! Regel Nummer 3
JACK RABBITz
Beiträge: 15
Registriert: 11.08.2008, 10:23
Wohnort: Meißen
Kontaktdaten:

Beitrag von JACK RABBITz »

5. Nun können aus dem statischen Teil die Bremsklötze heraus genommen werden. Bitte an die kleinen Metallplättchen denken, diese dürfen nicht beschädigt werden und auch nicht abhanden kommen!
Da selbiges nur ein Handgriff ist, komme ich sogleich zum nächsten Schritt.
Die beiden markierten Schrauben halten den statischen Bremssattelteil und müssen nun gelöst werden. Hierzu benötigen wir auch wieder eine schöne solide Nuß, diesmal aber eine 18er und den üblichen Kraftaufwand.
Bitte auch wieder zuerst unten und dann oben lösen oder zumindest die obere Schraube ein bis zwei Umdrehungen drinnen lassen.

Bild:
Bild

Bild:
Bild

6. Bleiben wir gleich beim statischen Bremssattelteil. Da in diesem die Gleitstäbe des schwimmenden Sattels liegen, sollte wir uns diese gleich genau ansehen und säubern, sowie Nachfetten. Letzteres am Besten mit Graphitfett oder MOS2.
Die Gummikappen, die die Stäbe vor dem Eindringen von Schmutz schützen, kann man vorsichtig herunter ziehen. Diese sitzen nur in einer Nut und können einfach abgehoben werden. Sollten diese Löcher haben oder sonst irgendwie beschädigt sein, dann sollten unbedingt neue besorgt werden! Sollte da wirklich etwas beschädigt sein, muß man eben später die Bremse noch einmal zerlegen, das geht leider erst einmal nicht anders.
Gut, wir gehen davon aus, daß alles in Ordnung ist und die Gummikappen ab sind. Nun können die Gleitstäbe einfach heraus gezogen werden, bis man sie in der Hand hält. Wie gesagt ordentlich reinigen und aufpassen, daß da kein Sand oder was in die Öffnung rein fällt und neu fetten.

Bild:
Bild

Bild:
Bild
"Nun begreift doch endlich mal, das Geschmack verschieden ist..." Regel Nummer 1

"Fantasie ist wichtiger als Wissen." Albert Einstein, Regel Nummer 2

Niemals der Freundin das Oberteil mit den Worten "jetzt aber ran an den Speck" ausziehen! Regel Nummer 3
JACK RABBITz
Beiträge: 15
Registriert: 11.08.2008, 10:23
Wohnort: Meißen
Kontaktdaten:

Beitrag von JACK RABBITz »

7. Kommen wir zurück zur Vorderachse. Dort sollte sich nun nur noch unsere Bremsscheibe befinden, welche wir einfach nur noch herunter nehmen müssen. Sollte diese wieder erwarten den „Anschein“ erwecken als säße sie fest, ist sie angerostet. Möchte man die Bremsscheibe eh entsorgen, genügen ein paar kräftige Hammerschläge von hinten und die Scheibe fällt nach vorn von der Achse. Möchte man diese allerdings behalten, sollte man sich dazu einen Gummihammer oder einen normalen Hammer mit kleinem Holzbrett schnappen (um die Bremsscheibe vor den Schlägen zu schützen...). Dann bitte noch vor dem „von hinten drauf schlagen“ vorne ein zwei Radmuttern auf die Radbolzen drehen, damit die Scheibe beim runterfallen nicht vom Betonboden entjungfert wird.

Ist die Scheibe erfolgreich runter vom Rad, erwartet uns eigentlich ein recht grausiges Rostbild des vorderen Radlagers.

Bild:
Bild

Hier sollte nun penibel mit Bohrmaschine oder Dremel mit Bürstenkopf der Rost der Schrauben des Radlagers entfernt werden. Ihr werdet es viel später mal nicht bereuen! Ist das Gewinde im Popo, könnt Ihr Euch schon einmal freuen das Teil jemals zu demontieren.

Bild:
Bild

Ist der Rost runter, dick mit Graphitfett einfetten! Grafitfett verfliegt so gut wie nicht und das Graphit kriecht auch gern. Außerdem ist es schön dick.
Wer keins hat, kauft sich Graphitpulver (eBay oder Baummarkt) und MOS2-Fett bei ATU und mischt das ganze zu einer zähen silberigen dicken Masse.

Bild:
Bild

Der Zusammenbau:

A: Die Reinigung:
So, bevor wir nun alles wieder zusammen bauen, sind alle Teile noch schön zu reinigen. Bitte unbedingt aufpassen, das dabei die Dichtungen der Kolben nicht beschädigt werden. Auch die Schrauben von alter Sicherungspaste befreien und die Plättchen nicht vergessen zu reinigen!

B: Die Kolben des Bremssattels:
WICHTIG: Da die neuen Bremssteine natürlich dicker als die alten sind, müssen die Kolben vorsichtig mit einer Schraubzwinge zurück in den Sattel gedrückt werden. Bei neuen Steinen entspricht das fast dem Abschließen an der Gummidichtung. Zur Not ab und zu anhalten, wenn etwas später der statische Bremssattel wieder installiert ist. Zwischen den Kolben und der Schraubzwinge ruhig ein kleines Holzbrett machen. Alternativ geht auch eine entsprechend große Drahtbürste, da der Griff schön flach ist.

C: Damit die Bremse später nicht quitscht:
WICHTIG: Die Rückseiten der neuen Bremssteine, sowie die Kolben (auch innen etwas) mit Graphitfett oder Kupferpaste einschmieren, sonst quietscht es später derb und der Rost kommt schnell und gnadenlos!
Aber bitte schmiert ja kein Fett auf die Lauffläche der Bremsscheibe oder in die Kontaktflächen der Steine!

D: Die Bremsscheibe:
Da Ihr in Punkt „A“ hoffentlich auch die Radnabe ordentlich sauber gemacht habt, ist nun die Kontaktfläche zur Innenseite der Bremsscheibe schön sauber. Es ist sehr ratsam hier etwas Fett dünn aufzutragen, damit diese später nicht wieder festrostet. Macht das bitte auch wenn Ihr verzinkte Bremsscheiben habt.
WICHTIG: Möchtet Ihr Eure alten Bremsscheiben wiederverwenden und Ihr habt keinen Dreher in der Nähe, der Euch die Dinger wirklich PLAN und LAUFRICHTUNGSTREU abdreht, dann nehmt Euch die Zeit und schleift mit einer kleinen Flex, einem Dremel oder einer Bohrmaschine mit Schleifaufsatz die äußeren Kannten auf beiden Seiten der Scheibe auf das Niveau der Bremsfläche runter! Bilder dazu gibt es weiter unten in der Beschreibung zur Hinterachse.

E: Den statischen Bremssattel wieder montieren:
Ja, natürlich muß die ganze Bremse wieder in umgekehrter Reihenfolge montiert werden.
Sehr wichtig: Schraubensicherungspaste nicht vergessen! Diese darf nur auf so zwei bis drei Gewindegänge aufgebracht werden, da Ihr sonst später Hulk braucht um die Schrauben wieder abzubekommen. Bitte unten bei „TIPS“ mehr dazu lesen.

F: Die Bremssteine einsetzen:
Beim Einsetzen der Bremssteine die Metallplättchen oben und unten ja nicht vergessen!
Ich hoffe Ihr habt wie in Punkt „C“ beschrieben die Rückseiten der Steine etwas mit Kupferpaste oder Graphitfett eingeschmiert.
WICHTIG: Ein Bremsstein pro Seite und Rad hat eine kleine solide Metallöse, die später mal den Minimalbelag per nervigem Quietschen an den Fahrer meldet. Diese Beläge waren bei mir so eingebaut, daß pro Rad der Stein mit der Öse innen war und diese nach oben ausgerichtet.
"Nun begreift doch endlich mal, das Geschmack verschieden ist..." Regel Nummer 1

"Fantasie ist wichtiger als Wissen." Albert Einstein, Regel Nummer 2

Niemals der Freundin das Oberteil mit den Worten "jetzt aber ran an den Speck" ausziehen! Regel Nummer 3
JACK RABBITz
Beiträge: 15
Registriert: 11.08.2008, 10:23
Wohnort: Meißen
Kontaktdaten:

Beitrag von JACK RABBITz »

TIPS:
Die nachfolgenden Tips sind nur meine Erfahrungen und Vorschläge. Ihr müßt selbst einschätzen, wie Ihr das nun regelt.

Aus Erfahrungsgründen nehme ich nur noch mittelfeste Schraubensicherungspaste (blau) und keine hochfeste (rot) mehr. Aus eigener Erfahrung und der von bastelnden Freunden reicht diese völlig! Rote Paste hat schon öfters zu Gewinde- oder Schraubenkollaps geführt.

Dazu kommt folgendes: Um dem Rost wenigstens etwas Einhalt zu gebieten, mache ich vorn an die Schraube nur einen Hauch Graphitfett. Man sagt zwar, das wegen der Sicherungspaste die Schraube Fettfrei sein soll, das aber auf Grund des Rostes ein Witz ist. Meine Erfahrung lautet, daß ein wenig Fett die Sicherungspaste nicht am festwerden hindert.

Letzten Endes muß das aber jeder selbst entscheiden, es geht schließlich um die Bremsen, also wägt das bitte für Euch selbst ab. IHR seit dafür verantwortlich, das Euer Auto korrekt bremst und Ihr richtig gearbeitet und gesichert habt!

Beim festdrehen der Schrauben ist zu beachten: Nach fest kommt ab! Also bitte Sinn und Verstand anziehen.

Voila, wir sind mit dem ersten Rad fertig. Das Selbe machen wir nun noch mit dem anderen Vorderrad und widmen uns dann der Hinterachse.

Bild:
Bild

Bild:
Bild

Bild:
Bild
"Nun begreift doch endlich mal, das Geschmack verschieden ist..." Regel Nummer 1

"Fantasie ist wichtiger als Wissen." Albert Einstein, Regel Nummer 2

Niemals der Freundin das Oberteil mit den Worten "jetzt aber ran an den Speck" ausziehen! Regel Nummer 3
JACK RABBITz
Beiträge: 15
Registriert: 11.08.2008, 10:23
Wohnort: Meißen
Kontaktdaten:

Beitrag von JACK RABBITz »

HINTEN

Na also, vorne sind wir nun fertig, machen wir jetzt an der Hinterachse weiter. Bitte an das denken, was ich gaaanz oben geschrieben habe: Keine Handbremse anziehen, Wagenheber muß sicher stehen und mit Ziegeln oder sonstwas das gegenüberliegende Rad von dem, welches wir eben hoch gekurbelt haben, mechanisch an beiden Seiten blockieren!

1. Gut, das Hinterrad wurde abmontiert und folgender Anblick begrüßt uns:

Bild:
Bild

2. Wie bereits an der Vorderachse, lösen wir nun zuerst die Schrauben des schwimmenden
Bremssattels, um diesen vom statischen abzubekommen. Im Gegensatz zur Vorderachse sind hier alle 4 Schrauben (also auch die beiden des statischen Teils) mit nur einer Nuß-Größe zu lösen und zwar einer 15er. Beim Gegenhalten kommt wieder der 16er Maulschlüssel zum Einsatz.
Bitte daran denken: Egal in welcher Reihenfolge die Schrauben nun gelöst werden, die obere bitte erst zuletzt ganz raus nehmen, damit der Sattel nicht nach vorne abkippt und an der Bremsleitung zerrt oder irgendwo gegen kracht.
Und ja, auch hier werden sich die Schrauben kräftig wehren...

Bild:
Bild

3. Da es sich hinten etwas besser arbeiten läßt als vorn, könne wir den Bremssattel auf den hinteren Trägern beruhigt ablegen und brauchen uns dort keine kippeligen Kartons oder Ziegel oder sonst etwas unter zu bauen.
Nun einfach wieder die alten Steine und die Metallplättchen aus dem statischen Teil heraus nehmen. Auf letztere bitte wieder gut aufpassen.

Bild:
Bild

4. Ja, selbes Spiel wie vorn. Nun die beiden Schrauben des statischen Bremssattels lösen. Wie in Punkt 2 schon erwähnt, passiert das mit der selben 15er Nuß, wie für den schwimmenden Teil.
Je nachdem wie lange Ihr an den Schrauben zerrt, bis sich diese bewegen (es lebe die große Ratschen), habt Ihr auch dieses Teil gleich in der Hand. Und bitte denkt daran: Obere Schraube zuletzt ganz raus drehen...

Bild:
Bild

5. So, ich packe mal die Metallplättchen und Schrauben, sowie den statischen Bremssattelteil in ein Bild. Bitte wieder die Gleitstäbe des letzten säubern und neu einfetten!
Um Euch das Blättern zu ersparen, wiederhole ich hier den Textblock von oben:
Da im statischen Bremssattelteil die Gleitstäbe des schwimmenden Sattels liegen, sollte wir uns diese genau ansehen und säubern, sowie Nachfetten. Letzteres am Besten mit Graphitfett oder MOS2.
Die Gummikappen, die die Stäbe vor dem Eindringen von Schmutz schützen, kann man vorsichtig herunter ziehen. Diese sitzen nur in einer Nut und können einfach abgehoben werden. Sollten diese Löcher haben oder sonst irgendwie beschädigt sein, dann sollten unbedingt neue besorgt werden! Sollte da wirklich etwas beschädigt sein, muß man eben später die Bremse noch einmal zerlegen, das geht leider erst einmal nicht anders.
Gut, wir gehen davon aus, daß alles in Ordnung ist und die Gummikappen ab sind. Nun können die Gleitstäbe einfach heraus gezogen werden, bis man sie in der Hand hält. Wie gesagt ordentlich reinigen und aufpassen, daß da kein Sand oder was in die Öffnung rein fällt und neu fetten.

Bild:
Bild

6. So, nun wird interessant. Ich behaupte, daß mindestens eine Eurer beiden hinteren Bremsscheiben angerostet ist und Ihr da nachhelfen müßt. Erschwerend kommt hinzu, daß selbst bei gelöster Handbremse die hintere Scheibe seitlich fixiert ist. Das zwar nur leicht aber dennoch ist sie merklich fester zu bewegen.
Bewegt sich nichts, dann wieder folgendes:
Möchte man die Bremsscheibe eh entsorgen, genügen ein paar kräftige Hammerschläge von hinten und die Scheibe fällt nach vorn von der Achse. Möchte man diese allerdings behalten, sollte man sich dazu einen Gummihammer oder einen normalen Hammer mit kleinem Holzbrett schnappen (um die Bremsscheibe vor den Schlägen zu schützen...). Dann bitte noch vor dem „von hinten drauf schlagen“ vorne ein zwei Radmuttern auf die Radbolzen drehen, damit die Scheibe beim runterfallen nicht vom Betonboden entjungfert wird.

Ist die Scheibe ab, haben wir freie Sicht zu den Handbremsbelägen.

Bild:
Bild
"Nun begreift doch endlich mal, das Geschmack verschieden ist..." Regel Nummer 1

"Fantasie ist wichtiger als Wissen." Albert Einstein, Regel Nummer 2

Niemals der Freundin das Oberteil mit den Worten "jetzt aber ran an den Speck" ausziehen! Regel Nummer 3
JACK RABBITz
Beiträge: 15
Registriert: 11.08.2008, 10:23
Wohnort: Meißen
Kontaktdaten:

Beitrag von JACK RABBITz »

Der Zusammenbau mal anders beschrieben als für vorn:

A: Die Reinigung:
So, bevor wir nun alles wieder zusammen bauen, sind auch an der Hinterachse wieder alle Teile schön zu reinigen. Bitte unbedingt aufpassen, das dabei die Dichtung des Kolbens nicht beschädigt wird. Auch die Schrauben von alter Sicherungspaste befreien und die Plättchen nicht vergessen zu reinigen!

B: Die Kolben des Bremssattels:
WICHTIG: Da die neuen Bremssteine natürlich dicker als die alten sind, muß der Kolben vorsichtig mit einer Schraubzwinge zurück in den Sattel gedrückt werden. Bei neuen Steinen entspricht das fast dem Abschließen an der Gummidichtung. Zur Not ab und zu anhalten, wenn etwas später der statische Bremssattel wieder installiert ist. Zwischen dem Kolben und der Schraubzwinge ruhig ein kleines Holzbrett machen. Alternativ geht auch eine entsprechend große Drahtbürste, da der Griff schön flach ist.

C: Damit die Bremse später nicht quitscht:
WICHTIG: Die Rückseiten der neuen Bremssteine, sowie die Kolben (auch innen etwas) mit Graphitfett oder Kupferpaste einschmieren, sonst quietscht es später derb und der Rost kommt schnell und gnadenlos!
Aber bitte schmiert ja kein Fett auf die Lauffläche der Bremsscheibe oder in die Kontaktflächen der Steine!
Hier mal zur Abwechslung ein Bild dazu (meine Hände waren gerade sauber):

Bild:
Bild

D: Die Bremsscheibe:
Wer oben meine TIPS gelesen hat, hat mit Sicherheit den Punkt mit den wieder zu verwendenden Bremsscheiben gelesen. Da hinten meine noch in Ordnung waren und auch wirklich gute Laufflächen hatten, habe ich die an den Außenseiten befindlichen Kanten, welche sich durch das Einarbeiten der Bremssteine in die Bremsscheibe gebildet hatten, mit einem Dremel vorsichtig auf das Niveau der Lauffläche runter geschliffen.
Wenn Ihr das auch machen wollt (es wird eigentlich empfohlen), dann bitte versucht dort recht Winkeltreu zur Lauffläche zu arbeiten. Danach habe ich die ganze Lauffläche mit feinem Sandpapier etwas beschliffen. Ich habe das aus dem Grund gemacht, eventuelle Späne oder Steinchen bzw. den Rost an der Innennut etwas abzuschleifen.

Ich höre immer wieder von Leuten die Ihre Scheiben zu Drehern bringen, wo diese zwar PLAN aber nicht LAUFRICHTUNGSTREU abgedreht werden. Das Problem ist, daß fast kein Dreher die Möglichkeit hat (es sei denn er hat davon Ahnung und ist entsprechend ausgerüstet) die Bremsscheibe vertikal zu 100% zum Fräsaufsatz einzuspannen.
Tja und wen wundert es dann, dann es plötzlich Bremsenfading gibt, wenn es beim Bremsen auf einmal anfängt zu zittern im Auto. Genau das ist ein expliziter Grund dafür.

Gut, das muß jeder für sich entscheiden. Auf Grund der neuen Bremssteine empfiehlt man das Abdrehen oder Schleifen, muß man aber nicht machen.

Verwendet man auch hier eine neue Scheibe, entfällt das Ganze natürlich.

Ein Bild dazu:
Bild

E: Den statischen Bremssattel wieder montieren:
Ja, natürlich muß die ganze Bremse wieder in umgekehrter Reihenfolge montiert werden.
Sehr wichtig: Schraubensicherungspaste nicht vergessen! Diese darf nur auf so zwei bis drei Gewindegänge aufgebracht werden, da Ihr sonst später Hulk braucht um die Schrauben wieder abzubekommen. Bitte unten bei „TIPS“ mehr dazu lesen.

Hier auch ein Bild dazu:
Bild

F: Die Bremssteine einsetzen:
Beim Einsetzen der Bremssteine die Metallplättchen oben und unten ja nicht vergessen!
Ich hoffe Ihr habt wie in Punkt „C“ beschrieben die Rückseiten der Steine etwas mit Kupferpaste oder Graphitfett eingeschmiert.
WICHTIG: Ein Bremsstein pro Seite und Rad hat eine kleine solide Metallöse, die später mal den Minimalbelag per nervigem Quietschen an den Fahrer meldet. Diese Beläge waren bei mir so eingebaut, daß pro Rad der Stein mit der Öse innen war und diese nach oben ausgerichtet.

Bild:
Bild

Bild:
Bild


TIPS:
Ja, das Selbe wie oben:
Die nachfolgenden Tips sind nur meine Erfahrungen und Vorschläge. Ihr müßt selbst einschätzen, wie Ihr das nun regelt.

Aus Erfahrungsgründen nehme ich nur noch mittelfeste Schraubensicherungspaste (blau) und keine hochfeste (rot) mehr. Aus eigener Erfahrung und der von bastelnden Freunden reicht diese völlig! Rote Paste hat schon öfters zu Gewinde- oder Schraubenkollaps geführt.

Dazu kommt folgendes: Um dem Rost wenigstens etwas Einhalt zu gebieten, mache ich vorn an die Schraube nur einen Hauch Graphitfett. Man sagt zwar, das wegen der Sicherungspaste die Schraube Fettfrei sein soll, das aber auf Grund des Rostes ein Witz ist. Meine Erfahrung lautet, daß ein wenig Fett die Sicherungspaste nicht am festwerden hindert.

Letzten Endes muß das aber jeder selbst entscheiden, es geht schließlich um die Bremsen, also wägt das bitte für Euch selbst ab. IHR seit dafür verantwortlich, das Euer Auto korrekt bremst und Ihr richtig gearbeitet und gesichert habt!

Beim festdrehen der Schrauben ist zu beachten: Nach fest kommt ab! Also bitte Sinn und Verstand anziehen.


Dieses Tutorial kann auch hier als PDF herunter geladen werden (2,82MB):


HABEN WILL


- ENDE -
"Nun begreift doch endlich mal, das Geschmack verschieden ist..." Regel Nummer 1

"Fantasie ist wichtiger als Wissen." Albert Einstein, Regel Nummer 2

Niemals der Freundin das Oberteil mit den Worten "jetzt aber ran an den Speck" ausziehen! Regel Nummer 3
Antworten