Traggelenke - Ausbau 3. Gen.

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Patrick Freitag
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Traggelenke - Ausbau 3. Gen.

Beitrag von Patrick Freitag »

Hallo !

Heute habe ich mal die (unteren) Traggelenke (Verbindungsgelenke zwischen Dreieckslenker und Achsschenkel) meines 87er Bird gewechselt.
Die Gesamtarbeitszeit beträgt - wenn alles glatt läuft - ca. 1,5 Stunden für beide Seiten.

Folgendes Werkzeug benötigt man dafür :

Bild

Los gehts :

Radmuttern lockern.
Sodann den Wagen hochbocken und beim Dreieckslenker unter die Aufnahme der Fahrwerksfeder ebenfalls einen Wagenheber stellen. Dieser arretiert nachher den Dreieckslenker in seiner Position.
Bild

Dann nehmen wir das Rad vollends ab und schlagen mal ganz links und anschließend rechts ein, um alles mit Rostlöser einzusprühen und den Dreck wegzuwischen/ wegzubürsten.
Hier der Blick auf das eingesprühte alte Traggelenk :

Bild


Dann den Splint an der Kronenmutter aufbiegen und herausnehmen (mittels Splintentreiber gehts dabei recht gut).
Kronenmutter bis zum oberen Gewindeabschluß aufschrauben und Abzieher ansetzen (siehe Bild).
Bild

Nun den Achsschenkel mittels des Abziehers nach oben vom Konus des Traggelenks abziehen (Bilder vom Traggelenk gibt es weiter unten).
Sollte es mit dem Abzieher nicht gehen, muß die Kugelgelenktrenngabel ran. Die setzt man zwischen Achsschenkel und Dreieckslenker an und treibt sie mit dem Hammer solange fest hinein, bis der Achsschenkel sich löst (kann etwas dauern, wenn das Mistding richtig fest sitzt !!!).

Jetzt Abzieher wegnehmen und Kronenmutter nach dem Lösen des Achsschenkels abschrauben.
Achsschenkel nach oben wegdrücken und seitlich positionieren und gegen Wegrutschen sichern. Dann liegt das Traggelenk im Dreieckslenker vor einem frei, um nun hindernisfrei weiter arbeiten zu können :

Bild


Und weiter geht es - .........nach der nächsten Maus :-)
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Patrick Freitag
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Beitrag von Patrick Freitag »

Jetzt kommt die Riesenpresse/ -zwinge zum Einsatz.
Oben auf das Gewinde des Traggelenks lege ich eine Adapterplatte. Unten lege ich ein Rohradapter und noch eine andere Adapterplatte auf die Zwinge.

Das Ganze hat den Zweck :

Schraube ich nun an der Zwinge, dann preßt die obere Adapterplatte das Traggelenk nach unten in den Rohradapter. Es gibt dann irgendwann einen schönen Ruck und das Traggelenk liegt lose in diesem Rohradapter drin und man kann alles entfernen.
Bild

Hier sieht man das lose Gelenk, welches in den Rohradapter gefallen ist :
Bild

So, hier mal das alte Gelenk (links) und das neue (rechts). Im neuen habe ich noch nicht den Schmiernippel eingebaut, das kommt erst ganz zum Schluß. Das neue ist auch etwas kürzer am Gewinde, macht aber nix !!!
Bild

Jetzt isses an der Zeit, das Ganze mal richtig schön zu säubern !
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Danach setzen wir das neue Traggelenk von unten her in den Dreieckslenker ein.
Hier gilt es zu beachten, dass die im Bild gezeigte Nut zum Motor/ zur Fahrzeugmitte hin zeigt (und nicht nach außen, vorne oder hinten) !!!

Bild

Also, Gelenk einsetzen und mit sanfter Gewalt zum kurzfristigen Halten bewegen, damit wir die Zwinge ansetzen können, um letztlich alles schön fest in den Dreieckslenker einpressen zu können.

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Beitrag von Patrick Freitag »

Sooo, jetzt die Presse/ Zwinge ansetzen.
Man bemerkt hier im Bild, das der Rohradapter jetzt oben drauf sitzt, statt wie zuvor unten.
Ist ja klar : das Traggelenk soll nach oben reingepresst werden, also brauchen wir oben "Luft".
Also, ansetzen und schön fest reindrehen, bis das Traggelenk plan drin sitzt :
Bild

Nun kommt ein kleiner wichtiger Hinweis zur Beachtung, will man später irgendwann das Traggelenk mal wieder ausbauen und nicht ewig an dem scheiß Splint rumfummeln :
Dreht den Konus des Traggelenks (ggf. mittels Rohrzange) solange um die eigene Achse, bis das Loch für den Splint in Fahrtrichtung zeigt !!! Das macht den Einbau des Splints und den Ausbau einfacher !!!

Dann den Achsschenkel auf das Gewinde/ den Konus des Traggelenks führen und die Kronenmutter draufschrauben.

Bild

Ich würde an dieser Stelle empfehlen, die Mutter mit dem Drehmomentschlüssel mit einem eingestellten Drehmoment von ca. 110 Nm anzuziehen. Dann nimmt man den Schlüssel weg und kontrolliert die Lage der Kronenmutter zu dem Splintloch.
Falls es nicht passt, was wahrscheinlich ist, kann man nun schrittweise bis auf 120 Nm hochgehen und zwischendurch immer wieder die Flucht kontrollieren.

Man darf die Mutter nicht wieder zurück drehen !!!

Jetzt den Splint bis zum Anschlag eindrücken und die offenen Enden um die Kronenmutter biegen :

Bild

Und von der anderen Seite gesehen (den umgebogenen Splint habe ich hier noch nicht ganz richtig positioniert !) :
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Dann noch den Schmiernippel eindrehen und das Ganze schön mit der Fettpresse füllen :

Bild


Alles nochmal gut kontrollieren, Rad drauf schrauben, Wagen ablassen und Radmuttern nochmals gut anziehen.
Ggf. noch die Spur kontrollieren lassen.

Das war es !

Hier mal noch das alte Kugelgelenk, welches ich mit der Flex aufgetrennt habe :

Bild

Als nä. kommen wohl die Stabis dran, die sehen nämlich schlecht aus !


Grüße an die Gemeinde

Patrick
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