leerlaufprozedur nach batteriewechsel vermeidbar?

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ansgar

leerlaufprozedur nach batteriewechsel vermeidbar?

Beitrag von ansgar »

ich muss bei meinem bird die batterie erneuern und will möglichst vermeiden, dass er die gespeicherte leerlaufprozedur, usw. wieder verliert. hat man da eine pufferzeit? oder gibt es irgend einen trick?
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BlueThunder
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Beitrag von BlueThunder »

Ganz klares Nein! Das angelernte Programm im PCM ist wie der RAM Speicher beim Computer. Ist der Saft weg, sind die gespeicherten Daten weg.
Wenns ne Pufferzeit gibt wird sie ein paar Sekündchen sein.
Also drum rum kommen wirst Du wohl nicht.
Gruß
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ansgar

Beitrag von ansgar »

könnte man irgendwie die spannung z.b. durch ein batterieladegerät aufrechterhalten, solange man die batterie austauscht?
Chris Turbo
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Beitrag von Chris Turbo »

Komisch, aber als bei meinem die Batterie (zwecks dem Einbau der 2. im Kofferraum) mehr als 2 Stunden abgeklemmt war, war alles ganz normal...

Hatte aber davor auch schon einige Minuten die Batterie abgeklemmt gehabt und die Daten gingen nie verloren.

MfG Christian
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oilpan
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Beitrag von oilpan »

niemals mit einem Ladegerät puffern!!!!!!!!!
wenn, dann mit einer normalen 12V Batterie.

Allerdings hatte ich bei meinem 92er V6 nie ein Problem mit der Anlernprozedur. Das ging ausnahmslos schmerzfrei und das über etliche Jahre.

Ist am Motor, Zündung und Einspritzanalge alles in Ordnung, braucht man auch nichts befürchten.
Gruß...
Tom
ulibird
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Beitrag von ulibird »

Hab' meinen jetzt auch bereits mehrfach abgeklemmt gehabt, dann die beschriebenen Schritte eingehalten und nie Probleme gehabt. Beim ersten Mal lief er sogar noch etwas ruhiger als vorher (hatte auch noch die Lüftung auf off gestellt, von wegen Stromabnehmer).

Gruß,
Uli
Bild<br>US T/A '91 5.7 black<br>
AgY!
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Beitrag von AgY! »

Ich find jetzt nicht auf anhieb den Thread wieder (in dem ging es glaube um was anderes).

Jedes mal wenn ich die Batterie abklemme reinige ich (vorher) den Bypass im Throttlebody mit Vergaserreiniger.

Ansaugschlauch ab und einen Lappen (altes Hemd :P) an den Ausgang vom Bypass
Vergaserreiniger in den Bypass sprühen
Der Lappen wird dann meist recht schnell schwarz :)
Dann alles trocken (und sauber) wischen (und ein wenig warten)
Schlauch wieder dran
Motor einmal kurz an (damit Reste weg sind)
Und dann die Batterie ab
arbeiten
Batterie dran

Die Leerlaufprozedur muss ich danach nichtmal durchführen!

Grüße

Mathias

PS: d.h. natürlich nicht das die Leerlaufprozedur danach nicht trozdem ntig sein kann (siehe oilpan bzgl. Einspritzung und Zündung)
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oilpan
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Beitrag von oilpan »

nochmal zum Verständniss was da eigentlich passiert:

Das ECM arbeitet mit Tabellen in denen vereinfacht gesagt die verschiedenen Werte die es benötigt für alle Lastzustände/Drehzahlbereiche abgelegt sind.

Es handelt sich dabei um Korrekturwerte für ein optimales Kraftstoff- Luftgemisch.....

Bei der Initialisierung, also nach einem Batteriewiederanklemmen sind diese Tabellenwerte mit Standardwerten gefüllt und zwar mit dem Wert 128!
128 desshalb weil es genau die Hälfte einer 8 bit Zahl ist (daher auch 8 bit Prozessor in diesem ECM)
Normalerweise passt dieser "mittlere" Wert ideal und das ECM muß nur wenig korrigieren (sagt ihm die Lambdasonde wenn der Motor warm ist).

Hat man jetzt ein Problem am Motor oder seinen Komponenten (siehe oben) muß das ECM mehr oder weniger stark korrigieren.
Es lernt quasi alle Tabellenplätze nach und nach an
Das dauert und führt zu den oft beschriebenen Fehlerbildern......

Je optimaler der Motor gewartet ist umso schmerzfreier läuft dieses Anlernen ab.

Übrigens lernt das ECM permanent an!
Nicht nur nach einem Reset.
Das amcht es um einen schleichenden Verschleiß auszugleichen.
Vorteil: man kann sehr lange rumfahren ohne Einbuße an Laufkultur.....
Nachteil: wenn das ECM am Ende gar nicht mehr korrigieren kann läuft die Karre schlecht und man muß Teile erneuern.

das mal ganz grob und fachlich nicht unbedingt Schulreif, aber eventuell dadurch verständlich.

Der 3,1L V6 ist kein Hexenwerk..... nur etwas sensibel
Gruß...
Tom
two-lane
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Beitrag von two-lane »

-
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J.C. Denton
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Beitrag von J.C. Denton »

Puffern darf man nur mit einem Ladegerät, bzw. Ladecomputer, der dafür ausgelegt ist und das entsprechende Festspannungsversorgungsprogramm besitzt. Wir haben in der Werkstatt 3 solche Geräte, allerdings liegen die Preise dafür im guten 4-stelligen Euro-Bereich. Nie mit einem A.T.U. Absaar Lader oder ähnlichem Schrott puffern!

Greetz,
Oli
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oilpan
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Beitrag von oilpan »

oder mit einer einfachen 12V Bleigel Batterie (Modellbau/Mopped) puffern.... die muß ja kaum was an Strom liefern, nur das ECM, Radio und ggf. die Uhr nehmen etwas backup Strom auf (20mA höchstens).

8 Mignonzellen tun es auch, es gibt bei Conrad passende Halter.... Strippen dran mit Krokodilklemmen und einfach aufklemmen. Fertig!
Gruß...
Tom
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Little Girl
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Beitrag von Little Girl »

ist ja mal ein interessantes thema!

@oilpan
wenn die batterie ab ist, macht das ecm ein reset. das war mir soweit klar. und wenn man sie nun wieder anklemmt gibt er also wieder die standardwerte an.
wenn jetzt z.b. ein motor irgendeine macke hat, wo das ecm über lange zeit seine "tabelle" korrigiert hat und man es nun auf "0" zurücksetzt läuft die karre nicht mehr? habe ich das so richtig verstanden?
wenn ja, finde ich dass es absolut nötig wäre den motor zu warten, dass er wieder gut auf den standardwerten läuft. oder?

ich persönlich hatte bei meinem bird eigentlich noch keine probleme wegen batterie abklemmen. aber ich hab ja auch viel dran geschraubt und auch viele neue sensoren eingebaut. wenn ich die batterie jetzt abklemme und wieder anklemme läuft er genauso wie vorher (also so wie er soll).
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- 78 Camaro Type LT 5.0 H.O. - rolling project
- 93 + 94 Firebird 3.4 V6 -
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oilpan
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Beitrag von oilpan »

soweit alles richtig......

nur war in der Hinsicht der 3,1L V6 ein besonders empfindlicher Motor. Die 2,8er in meinen Fieros hatten nie solche Probleme.....
Bei der 4th gen ist mir das gänzlich fremd das die Zicken machen.

Es ist halt eine Sache der Software im ECM..... was haben die GM-Entwickler damals an Spielraum eingebaut?
Wenn der Regelbreich zu knapp bemessen wurde kann es halt eng werden....

Das erklärt ja auch warum der Motor mit einer etwas mild geschärften Nockenwelle noch gut läuft - das ECM kann das noch regeln - Stichwort: computer-friendly cam

Wenn ich mir hier so den Wartungszustand der nun mehr mindestens 16 Jahre alten 3rd gens anschaue wundert mich (manchmal) nichts mehr.

Nochmal zur Therorie:
Wenn der Motor kalt ist spricht man ja auch davon das er im open loop läuft. Offener Regelkreis!
Was bedeutet das?
Die Lambdasonde benötigt eine Mindestemperatur ab der sie arbeiten kann. Das ECM beobachtet die Lambdasonde und sobald diese anfängt zwischen 100mV und 900mv zu tanzen schaltet das ECM in den closed loop. Geschlossener Regelkreis. Es spielen zwar noch weitere Umstände eine Rolle um in den closed loop zu wechseln, das lassen wir aber mal aussen vor!
Im closed loop kann das ECM per Lambdasonde das richtige Benzin-Luftgemisch errechnen. Die Lambdasonde ist mit das wichtigste Instrument, quasi das Chemie-Labor im Hosenrohr um den Sauerstoffgehalt zu bestimmen.
Im open loop fehlt diese Informationsquelle!
Was macht das ECM jetzt um den Motor korrekt am Laufen zu halten? Es hat ja keine Werte über die tatsächliche Abgaszusammensetzung weil das Chemie-Labor geschlossen hat.....
Es nimmt die Tabellenwerte!
Woher kommen die?
GM gibt quasi ein Standarddatensatz vor....
Das ECM korrigiert diesen in der Lebenszeit des Motors. Das geht aber nur während des closed loop weil nur da ordentliche Messwerte vorliegen.

Das ist ja auch das Problem beim Anlernen unmittelbar nach dem Reset!
mal eben 1,5Km um den Block bringt nichts. Der Motor muß richtig heiß werden damit der closed loop auch wirklich erreicht wird (da gibt es auch noch einen Timer der ebenfalls ablaufen muß)

Freunde der 160°F Themostate haben da übrigens mehr Probleme, da sie den closed loop mode sicherlich deutlich später (oder nie) erreichen da das ECM auch auf das Erreichen einer mindest Kühlmittel-Temperatur achtet....

Nutzer von Scan-Tools können den aktuellen Inhalt der Tabellenwerte für den aktuellen Lastzustand ablesen: BLM und INT (habe ich schon mal an anderer Stelle ausführlich erklärt)
Witzig ist das mache bei kaltem Motor einen BLM von 128 (siehe oben) ablesen und dann behaupten das der Motor perfekt abgestimmt ist :D
Im open loop ist der BLM (INT ebenfalls) immer 128!
Erst im closed loop ändert der sich.
Einen Idealwert von 128 wird man dann nur sehr selten finden... muß man ja auch nicht. werte um +/- 8 gelten als unbedenklich und sprechen nur dafür das unser ECM richtig regeln kann. (Das tut es übrigens zig mal pro Sekunde)

puhhh...... alles verstanden?
Gruß...
Tom
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