Getriebeeinbau Firebird

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Blackrainbow
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Getriebeeinbau Firebird

Beitrag von Blackrainbow »

Getriebeworkshop Part 3

Der Einbau in das Fahrzeug

Ihr Lehrer: Jean Pütz alias Chris

Und hier simma wieder mit unserem Getriebeworkshop aus Siegen ;)

Heute bauen wir unser überholtes und repariertes TH700 Getriebe wieder in unseren 93er 4th Gen Bird ein. Natürlich zuhause in der Garage ohne Bühne oder sonstiges.

Grundlegendes:
Der Einbau kostet viel mehr Kraft und Zeit als der Ausbau. Wir sollten mindestens zu dritt arbeiten um vor allem das 50 kg Monster unters Auto zu kriegen. Das Handicap es in unserer Garage zu tun macht es schwerer, aber bei weitem nicht unmöglich!

Benötigtes Werkzeug:

Knarrekasten und viele ½ Zoll Verlängerungen
Maul- und am besten Ringschlüssel
2-3 Wagenheber
3-4 Stützen
7-10 L Getriebeöl
Viele Hände
Ausreichend Licht unterm Fahrzeug


Kapitel 1
Der Drehmomentwandler Teil 1 (Dauer: 5 Minuten)


Als erstes müssen wir den Drehmomentwandler (Das große runde Teil zwischen Motor und Getriebe) wieder aufs Getriebe draufkriegen. Dieser hat sogar 3 verschiedene Verzahnungen. Darum muss man bei der Montage das Teil lange drehen bis er wirklich komplett plan auf der Pumpe sitzt. Der gibt auch bei Kontakt direkt Öl frei. Am besten wir stellen das Getriebe hochkant mit der Glocke nach oben und zammeln dann den Wandler in aller Ruhe aufs Gehäuse. Ist dies geschehen kann der Wandler bei Belieben noch etwas mit Kabelbindern oder ähnlichem fixiert werden, damit dieser bei Montage ins Fahrzeug nicht mehr rausfällt.

Kapitel 2
Höherlegung (Dauer: 30 Minuten)


Damit wir auch bei dem Einbau des Getriebes gescheit unter dem Fahrzeug arbeiten können, müssen wir das Teil mit vielen Wagenhebern und Unterstellböcken hochjagen und sichern. Hierbei sollten wir uns mindestens einen Wagenheber fürs Getriebe selber verwahren!

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Kapitel 3
Das Getriebe unters Fahrzeug bekommen (Dauer: 5 Minuten)


Da wir ja auf dem Boden arbeiten ohne Bühne, müssen wir das schwere Biest von Getriebe irgendwie ohne Schäden unters Auto hiefen. Also einfach ein Stück große Pappe genommen mit etwas WD40 einsprühen und als Teppich unters Auto legen. Das Getriebe rutscht darauf einwandfrei unters Auto drunter.

Kapitel 4
Das Getriebe hoch kriegen (Dauer: 20 Minuten)


So und jetzt stehn/liegen wir da unterm Bird und sind am rätseln… Wie bitteschön das schwere Teil hochkriegen ohne Heber? Wir haben versucht das Getriebe auf einen Wagenheber drauf zu stellen, aber selbst diese 10 cm sind einfach zu viel – auch für 3 Leute unterm Auto! Eine andere Lösung muss her:
Wir kippen das Getriebe mit dem hinteren Teil nach oben und der Glocke nach vorne unten. Jetzt einen Unterstellbock unters Extension Housing stellen. Das Getriebe steht nun schief mit dem Kardananschluss nach oben unterm Auto. Jetzt vorne an der Glocke das Teil hochkriegen. Ein Wagenheber, welcher mit etwas unterlegt ist, schafft Abhilfe! Er greift die Glocke am oberen Ende und pumpt das schwere Teil hoch. Sobald es eine Höhe von 10 cm erreicht hat, unterlegen wir Steine oder ähnliches unter die Ölwanne. Nun haben wir das Teil immerhin schon mal etwas in der Luft. Der Wagenheber kann nun unter die Ölwanne greifen und das schwere Getriebe in Richtung Motor pumpen. Hierbei bitte den Schwerpunkt des Getriebes berücksichtigen! Sind wir in der richtigen Höhe angelangt schieben wir einfach den Wagenheber mit dem schweren Getriebe nach vorne. Nun muss einer lotsen damit die Schraubanschlüsse passen und der Wandler ins Lager am Schwungrad greift. Von der Passgenauigkeit her geht das eigentlich noch, jedoch ist es viel Arbeit das Getriebe in Waage zu halten und zu rangieren. Einer muss halt genau schauen und die anderen von hinten schieben, drehen und kippen, bis es endlich passt. Sitzt der Wandler einmal hat mans fast geschafft und das Teil kann schon mal nicht mehr vorne runterkippen. Die beiden untersten Getriebeschrauben sollten schon mal festgeschraubt werden um das Getriebe in Richtung zu fixieren.

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Kapitel 5
Getriebestütze (Dauer: 10 Minuten)


Hängt das Getriebe vorne im Motor und sitzen die beiden Schrauben schon mal, können wir zur Entlastung des Werkzeugs die Getriebestütze schon mal befestigen. Die insgesamt 5 Schrauben halten dann das Teil fest am Fahrzeug, so dass wir getrost die anderen Arbeiten jetzt erledigen können und den Großteil geschafft haben!
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Blackrainbow
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Beitrag von Blackrainbow »

Kapitel 6
Befestigungen (Dauer: 90 Minuten)


Sinnvoll ist es, die 6 Getriebeschrauben als erstes am Motor zu befestigen, damit das Getriebe fest sitzt und zudem die fiesen Schrauben schon mal weg sind. Denn im Tunnel ist es sehr schwierig diese 6 Schrauben zu befestigen. Vor allem die obersten 2 schaffen einen ganz schön. Hierzu empfehle ich unsere Kardan-Karre Konstruktion vom Ausbau:
½ Zoll Knarre, 4 lange Verlängerungen, Kardan und 15er Nuss (Die Nuss darf nicht zu tief sein)
Mit diesem Werkzeug schlängeln wir uns den Tunnel hoch zu den Schrauben und drehen diese fest. Vergesst nicht die Kabelhalterungen und zum Schluss die Peilstabbefestigung, die mit am Getriebe hängt. Diese eine Schraube würde ich solange noch draussen lassen, bis wir die Ölleitungen angeschlossen haben. Ansonsten ist nämlich da kaum ein Hinkommen.
Hier muss auch wieder geschaut werden ob der Platz im Tunnel fürs Werkzeug reicht. Falls nicht, kann das Getriebe an der Stütze mit einem Wagenheber etwas gesenkt werden (Stütze muss dann natürlich noch mal ab), hierdurch kommt das Getriebe etwas aus dem Tunnel raus und der Motor senkt sich mit, was nicht weiter schlimm ist. Jetzt verschafft uns das etwas Platz.
Als nächstes schrauben wir dann die Ölleitungen mit einem Maulschlüssel wieder fest. Ist dies geschehen, kann die letzte Getriebeschraube mit dem Peilstab drangemacht werden. Somit wären wir fast fertig auf dieser Seite bis auf den Kickdown. Hier muss ich sagen finde ich dass das das Schwierigste an dem Einbau ist *lol*
Die Feder im Getriebe welches das Ventil zieht hat oben einen Haken der etwas aus dem Getriebe rausschaut. Ergattern wir es mit unserem Finger können wir es so weit herausziehen bis es sich ganz oben irgendwie verkantet und stehen bleibt. Jetzt müssen wir den ausgehängten Kickdownzug in die richtige Position drehen und das Teil BLIND mit beiden Händen in den Anker schieben. Das kann eine halbe Stunde dauern, ist aber sonst kaum möglich. Der Zug ist nicht lang genug und beim hochpumpen des Getriebes wenn es noch nicht fest ist, den Zug schon zu befestigen, kann auch später in die Hose gehen. Also rumfummeln bis es geht. Ist der Haken drin, flutscht die Feder meist durch die Berührung von alleine wieder ins Getriebe zurück und man kann die Manschette mit der Schraube und einem 10er Maulschlüssel befestigen. Zur Kontrolle die Hörprobe an der Wanne machen während ein Anderer oben an der Drosselklappe den Zug zieht. Das Ventil muss ein klackendes Geräusch machen. Jetzt nur noch den Shifter auf der anderen Seite einhängen und die Halterung mit an die Ölwanne schrauben und fertig. Kabelstecker nicht vergessen!
Wir haben somit alle notwendigen Punkte zur Funktion am Getriebe befestigt.

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Kapitel 7
Der Drehmomentwandler Teil 2 (Dauer: 20 Minuten)

Jetzt müssen wir die 3 Schrauben des Wandlers noch am Schwungrad vorne festschrauben. Hierzu empfehle ich in jedem Falle Schraubensicherung! Das Teil dreht sich später im Betrieb wie die Hölle und die Schrauben waren auch hammerfest dran. Also am Besten mit Sicherung und einem Ringschlüssel mit Gewalt die Schrauben ins Schwungrad jagen. Somit sitzt der Wandler fest und kann sein Drehmoment übertragen. Damit dieser nicht durchrutscht beim festdrehen, muss jemand vorne an der Kurbelwelle kontern!

Kapitel 8
Die Drehmomentstütze (Dauer: 20 Minuten)


Wir installieren die Stütze und sprühen ein wenig WD40 ins Gummilager am Getriebe. Somit rutscht das Teil gescheit rein. Das Schmiermittel verdampft später und das Gummi packt dann die Stütze mit aller Gewalt.
Es kann vorkommen, dass durch Verschiebungen und Aufbocken des Fahrzeugs das Differenzial sich vertikal verschoben hat. Um es wieder gerade ausrichten zu können, damit die Stütze festgeschraubt werden kann, pumpen wir mit einem Wagenheber das Teil hinten hoch, so dass es sich dreht. Die langen Schrauben evt mit einem Hammer passgerecht durchschlagen. Ist die Stütze befestigt, schrauben wir noch gerade den Auspuffhalter dran, der sich in der Nähe des Getriebes befindet.

Kapitel 9
Der Kardan (Dauer: 20 Minuten)


Kommen wir zum letzten mechanischen Teil beim Getriebeeinbau, der Kardanwelle. Diese wird vorne ins Getriebe gesteckt und sowohl in der Mitte an der Stütze mit 2 Schrauben (Gelenk), als auch hinten am Diff mit 2 Bügeln und 4 Schrauben befestigt. Ist dieser Schritt gemeistert, kommt der große Augenblick.

Kapitel 10
Befüllung (Dauer: 10 Minuten)


Jetzt kommt der große Augenblick:
Ist alles dicht?
Schaltet das Teil?
Was passiert?
Diese Fragen werden wir alle lösen indem wir zunächst 5 Liter Getriebeöl Dexron 3 durch den Ölpeilstab mittels Trichter hineingiessen.
Nun starten wir den Motor und sehen was passiert. Den Fuß bitte immer auf der Bremse lassen. Wir schalten alle Gänge jeweils 30 Sekunden durch, damit sich das Öl im Getriebe verteilt. Ausserdem sollte der Motor richtig warm laufen.
Sind wir 2-mal durch mit den Gängen schalten wir in N und kontrollieren bei laufendem Motor das Getriebeöl. Dann je nach Bedarf nachkippen und immer wieder die Prozedur mit dem Durchschalten wiederholen, bis genügend Öl auf dem Peilstab angezeigt wird. Ist zuviel Öl im Getriebe müssen wir das wieder absaugen!!!
Nun kann eine langsame Probefahrt durchgeführt werden, auf der wir den Kickdown testen, alle Gänge schalten und den Tacho schauen. Funktioniert alles einwandfrei, steht der 200 km Testfahrt nichts mehr im Wege. Ist danach alles OK haben wir ganze Arbeit geleistet ;)

Herzlichen Glückwunsch, ansonsten: Viel Spaß beim Öl entfernen in der Garage :P

Dauer: 230 Minuten

Das wars letzten Endes mit unserem Getriebeworkshop. Ihr Jean Pütz alias Chris verabschiedet sich ;)
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Old-Chevi
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Beitrag von Old-Chevi »

Ok, sorry habe Kapitel 1 überlesen > ich bitte um vergebung!

Aber dennoch passt das linke Bild in Kapitel 4 nicht zum einbau, denn dort ist der Wandler einzeln zu sehen (normal aus der Blickrichtung vom Getriebe verdeckt).
O. C.

(Es muß ein Ami sein, bis zur Holzkiste)
:D Lebe Fürstlich sonst tun's die Erben :
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Blackrainbow
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Beitrag von Blackrainbow »

Edit:
Joa das Bild stammt ja glaube noch vom Ausbau... sollte nur etwas füllen ^^
Nix für ungut ;)
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